Zuzana Leharovà - Violine
Bassem Hawar - Djoze (irakischen Kniegeige)
Christina Fuchs - Reeds (ss, cl, bcl)
Jarry Singla - Klavier, indisches Harmonium
Ramesh Shotham - Perkussion

Das Künstlerkollektiv SONIQ

2016 wurde das Künstlerkollektiv SONIQ von der deutschen Saxofonistin und Komponistin Christina Fuchs, dem deutsch-indischen Komponisten und Pianisten Jarry Singla und dem südindischen Perkussionisten Ramesh Shotham gegründet. Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen (Musik)Kulturen ist der inspiratorische Nährboden aller SONIQ Projekte, die neben ihren rein musikalischen Inhalten auch auf die Verständigung und den Austausch von Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen abzielen.

Die an SONIQ beteiligten Musiker*innen sind der Überzeugung, dass Neues dann entstehen kann, wenn sich die künstlerische Arbeit aus einem größtmöglichen Reservoir an Ideen speist, das durch internationale Vernetzung beständig neue Impulse erhält. Dieser Gedanke ist die Klammer aller Projekte, die SONIQ durchführt.

Demzufolge stehen sie den unterschiedlichsten Musikarten mit vorbehaltloser Offenheit gegenüber: Neue und Zeitgenössische Musik, Jazz, indigene und folkloristische Traditionen, improvisierte Musik, klassische Musik, experimentelle Popmusik, Alte Musik, elektronische Musik. Das Kollektiv sucht nach klanglichen Schnittstellen zwischen diesen Musikkulturen, um sowohl für die kooperierenden MusikerInnen als auch für die Zuhörer*innen inspirierende Hör-Räume zu erschaffen und neue Hörerfahrungen zu ermöglichen.

Der Dialog von Künstler*innen aus unterschiedlichen Musikkulturen eröffnet den Ausführenden wie auch den Hörern Chancen, musikalisch Vertrautes in fremden und musikalisch Fremdes in vertrauten Zusammenhängen (neu) zu verstehen. Klangbrücken entstehen: aus der eigenen Kultur hinaus und in andere Kulturen hinein, eine Osmose auf kultureller und gesellschaftlicher Ebene.

Das Projekt STRING THEORY

Inhaltlich inspiriert wurde das Projekt durch die naturwissenschaftlichen String-Theorien. Gleich einer Zauberkugel der Physik schauen diese Theorien ins Innerste der Materie. Als „Strings“ werden dort die elementarsten Bausteine des Universums bezeichnet, gewissermaßen die „Fäden der Wirklichkeit“, die den Kosmos aufbauen.

Die String-Theorien wollen erklären, was der Urgrund des Seins ist. Sie postulieren die Theorie, dass die Welt mehr als nur dreidimensional ist. 10 oder mehr Dimensionen werden in den Modellen gedacht.

Inspiriert durch die Idee der Multidimensionalität stellt das Projekt STRING THEORY die Hypothese in den Raum, dass durch die Begegnung äußerst unterschiedlicher und unkonventioneller „Global String-Player“ mit den starken Persönlichkeiten der SONIQ Künstler*innen neue musikalische Dimensionen eröffnet werden.

Die vielseitige und impulsive Künstlerin Carolin Pook gründete während eines zehnjährigen New York Aufenthaltes ihr eigenes Orchester („Pookestra“), in dem sie neue Wege zwischen Komposition und Arrangement einerseits und freiem bzw. dirigiertem Improvisieren („conduction“) andererseits beschritt. Die Presse beschreibt Carolins Kompositionsstil als „postmoderene Klangarchitektur von stellenweise magisch anmutender Intensität“. Sie ist ebenso gefragt in der Neuen Musik wie im Jazz und fungiert seit 2021 als Konzertmeisterin des EOS Kammerorchester Köln.

Der seit 2000 in Deutschland lebende Bassem Hawar baut seine Instrumente selbst und hat die irakische Kniegeige Djoze so revolutioniert, dass er auf ihr alle Formen arabischer und europäischer Musik spielen kann und nicht auf traditionelle arabische Musik begrenzt bleibt. Bassem spielt in zahlreichen Gruppen unterschiedlichster Musikrichtungen von klassischem Maquam über europäische mittelalterliche Musik bis hin zu Flamenco, neuer Musik und experimentellem Jazz. 2018 gründete er das Nouruz Ensemble, in dem zeitgenössische orientalische Kunstmusik weiterentwickelt wird.

Die kreativen Impulse von Carolin Pook und Bassem Hawar werden in STRING THEORY zu den elementaren „Bausteinen“, zu den „Fäden der Wirklichkeit“, mit denen das SONIQ Trio bereits zum elften Mal eine einzigartige, vieldimensionale musikalische Wirklichkeit erschafft. Jarry Singla, Ramesh Shotham und Christina Fuchs verstehen sich dabei einerseits als „interkulturelle Dirigenten“. Andererseits formen auch sie den entstehenden Klangkosmos maßgeblich durch ihre kompositorischen und improvisatorischen Beiträge, die aus einem reichhaltigen, kultur- und genreübergreifenden Fundus schöpfen.

Soniq