Fabian Till – Klavier, Gesang
Birk Buttchereyt – Gitarre
Cherilyn Neilson – Bass
Jakob Lebsanft – Schlagzeug
Jean-Louise Parker – Gitarre

Tiflis Transits Sound oszilliert zwischen Studioband-Motown Soul und angejazztem Analog-Pop, bleibt dabei aber immer eines: Blue Soul, der sich mit großer Spielfreude zwischen Traurigkeit und Groovyness schlängelt. Blue Soul, so blau wie der Himmel, Ozean und sämtliche Onkels und Tanten beim letzten Familientreffen zusammen.

Schon seit Jahren geistern Tiflis Transit als einzigartiges Kleinod irgendwo zwischen Indie, Soul und Jazz durch die deutsche Musiklandschaft. Ob der Spotify-Hit „May“ (2018), die Vinyl-Veröffentlichung „Mondaene Dysfunction“/“A Dim Daze“ (2020), die erste eigene Headline-Tour (Frühjahr 2023) oder nicht zuletzt beim Reeperbahn Festival (September 2023) – immer wieder lässt das Projekt Menschen die ihm begegnen mit staunenden Gesichtern zurück. Erst jetzt, nach einem langen Reifungsprozess und mit bewusster Behutsamkeit, wurde die Produktion des Debütalbums abgeschlossen. „A Thought Is Not A Feeling“ wird im April 2024 beim Berliner Label Listenrecords erscheinen.

Das Projekt um Fabian Till (p, voc, text) und Birk Buttchereyt (prod, git) wird für die Livekonzerte 2024 wieder eine hochtalentierte Liveband zusammenstellen und damit ihren Blue Soul auf einzigartige Art und Weise auf die Bühne bringen.

Das Berliner Duo Crow Baby ((neues Projekt von Dear Reader) ist das neue Projekt von Jean Louise Parker und Cherilyn MacNeil, die in Johannesburg, Südafrika, geboren und aufgewachsen sind und beide als Songwriterinnen und Multiinstrumentalistinnen mit eigenen Projekten arbeiten.

Im Jahr 2020 begegneten sie sich wieder in Berlin und begannen, sich freitagnachmittags regelmäßig zu treffen, auch, um die Covid-Lockdown zu überbrücken. Das Ergebnis ist eine leicht furchteinflößende und ganz und gar originelle Art-Pop-Band - „with a punk spirit!“, die einen raffiniert - leichlebigen Sound mit herrlich schrägen Texten paart: eine Cheerleaderin mit einer fiesen, chaotischen Ader.

„Pity Party“ beginnt mit einem Grunge-Gitarrenriff, das wie ein musikalischer Scherz daherkommt; eine kleine Anspielung (und ein Kichern) auf die maskuline Angeberei der 90er Jahre-Gitarrenmusik.

Aber gerade in dem Moment, in welchem einem bewusst wird, was für einen Song man da hört, nimmt er eine kreischende Linkskurve. Die Stimmen von JL und Cheri setzen mit zwei bizarren Melodien ein, die hüpfen und wackeln und sich aneinander aufspielen - und am Hörer.

Dann, nach nur 30 Sekunden, schlägt der Track für die Strophe eine andere Richtung ein und erzeugt eine Art verschwommenen Traumzustand, der den Vibe vermittelt, ein Charakter in einem alten Computerspiel zu sein.

Wenn der eingängige Refrain („I’m finding the ground, I’m running / I’m coming unwound, I’m buzzing“) hereinbricht, fühlt es sich an, wie ein Triumph. Vielleicht sind wir ja doch nicht auf einer Mitleidsparty. Der Track überschreitet die durch den niedlichen Titel vorgegebene Szene, und wir landen an einem erdigeren, mysteriöseren Ort. Gepaart mit dem cleveren Wortspiel ist es diese Art von emotionalem Stoffwechsel - sie bleiben nie dort, wo sie angefangen haben - was die Musik von Crow Baby so potent macht.

Der Song setzt seine ungeordnete Reise fort, bis er in die Bridge übergeht, die den Hörer in eine von Kratzern und Flüstern widerhallende Höhle hinabführt. Cherilyns und Jean-Louises Gesang wird zärtlich und nah und streift für einen Moment die Seele der Sache - „I’m only feathers / Coming apart from the heart, from the heart / Brittle and tattered / Coming apart from the heart from the start“ - bevor er wieder in ein unharmonisches, hysterisches „PITY PARTY!“ ausbricht.

Der siegreiche Schlusschor beweist ein für alle Mal, dass diese Frauen alles andere als Selbstmitleid empfinden. Sie sind hier, um sich anzulegen. Und der Spaß darf dabei nicht zu kurz kommen.wieder in ein unharmonisches, hysterisches „PITY PARTY!“ ausbricht.

Paul Kothe
Tiflis Transit - Live Session at Funkhaus Berlin
Tiflis Transit - Bazon's Song [live]
Crow Baby - 'All Better' (LIVE)