Der Frühling
Nach der hochgelobten Debüt-EP „Tamtam“ (die neue leichtigkeit 2021) präsentiert der Berliner Songwriter und Multiinstrumentalist Lukas Kurz alias Der Frühling mit „Komm in Bewegung“ seine Vorstellung von deutscher Indie-Musik auf Plattenlänge.
Acht Songs, die ausloten, was mit Sprache und Musik möglich ist: Wie viel Kitsch ist erlaubt - wenn er von Herzen kommt? Wie viel Dadaismus - wenn er gut klingt? Wie viel Hoffnung steckt im Moment in der Musik?

„Komm in Bewegung“ begibt sich auf die Suche nach Antworten, ohne sie den Zuhörern aufzudrängen. Getragen von Synthesizern und immer von etwas Geheimnisvollem durchdrungen, erreichen die Songs den Hörer mal zerbrechlich, mal beschwingt und mal tröstlich und offenbaren eine Verletzlichkeit, die tief berührt. Musikalische Anleihen wie Talk Talk oder deutsche Ikonen wie Ideal stehen der seltsam sonoren Stimme gegenüber und bilden ein Gesamtpaket, das in der deutschen Szene selten zu hören war.

Tom Taschenmesser
Tom Taschenmesser wird wohl oder übel damit leben müssen, dass man ihn als „Singer/Songwriter“ bezeichnet. Das geht insofern in Ordnung, weil er nun mal singt und Lieder schreibt. An dieser Stelle enden bereits die Gemeinsamkeiten mit handelsüblichen Akteuren dieses Genres. Misstrauen und Widerwillen gegenüber allem was harmlos und klassisch schön ist, zieht sich als roter Faden durch seine Lieder und äußert sich bei seinen Konzerten als sensibler, explosiver Kraftakt. Lieder von Tom Taschenmesser sollen immer irgendwem irgendwo weh tun – und sei es nur ihm selbst.

Philipp Czampiel
Der Frühling - Bevor du aufstehst
Tom Taschenmesser - verzeih dir deine schönheit