Philine Halstenbach – Künstler*in
Anna K. Matzek – Künstler*in
Sophia Süßmilch – Künstler*in
Sara Gómez – Autor*in
Emily Jeuckens – Moderation
Thorsten Krämer – Autor*in
Shane Anderson – Autor*in
Jennifer de Negri – Autor*in
Simone Scharbert – Autor*in
Felix-Emeric Tota – Autor*in
Rasmus Zschoch – Komponist*in

LITERAVE, das Lesefestival vom LOCH, ist eine einzigartige Plattform für literarische Begegnungen. Anders als bei einem klassischen Rave wird hier ausschließlich zwischen den Zeilen getanzt. Das Festival umfasst ein unterhaltendes Rahmenprogramm mit Lesungen von 10 Autor*innen, die jeweils back-to-back (b2b) in einen literarischen Austausch mit sich und dem Publikum treten.

Der besondere Reiz von LITERAVE liegt in dem Aufeinandertreffen und der Interaktion der Autor*innen. Es entsteht ein lebendiger Dialog, der unausweichlich ist und ein faszinierendes Wechselspiel der Worte, Genres und Schreibweisen zum Vorschein bringt. Es geht nicht um das nebeneinander, sondern um das Miteinander. Die Autor*innen und das Publikum ergeben eine klangvolle Rückkopplung, in der sie gemeinsam die Vielfalt der literarischen Welt erkunden.

LITERAVE will dazu einladen, sich auf neue Perspektiven und unerwartete Verbindungen einzulassen. Vielmehr noch will das Festival einen erfahrbaren Raum für Literatur eröffnen, in dem die Grenzen der Lesung herausgefordert werden.

12:30 Philine Halstenbach b2b Anna K. Matzek
14:00 Sophia Süßmilch b2b Sara Gómez
15:30 Thorsten Krämer b2b Shane Anderson
17:00 Jennifer de Negri b2b Simone Scharbert
18:30 Felix-Emeric Tota b2b Rasmus Zschoch

Philine Halstenbach setzt sich in Rauminstallationen, Zeichnungen, Collagen, Fotografien, Objekten, Gedichten, Notizen und Sammlungen mit ihrem Kopf und ihrem Alltag auseinander. Damit, wie Licht gespiegelt, reflektiert, durchgelassen werden kann. Mit Kaugummis auf dem Boden, die aussehen wie Enten mit Hüten. Damit, dass das Leben in diesem speziellen Kopf manchmal anstrengend sein kann. Um Klarheit zu bekommen und Chaos zu schaffen, sammelt sie, klebt, arrangiert, notiert, archiviert, tackert, mistet, listet, behält, sortiert, würdigt und zeigt den Betrachter*innen alle möglichen Dinge und Schnipsel, Erinnerungen und Wörter.

Anna K. Matzek ist eine freie Künstlerin, die im Bergischen Land und im Rheinland interdisziplinär arbeitet. Sie erforscht das Beziehungs- und Spannungsfeld zwischen Menschen und Natur. Ihre Textsammlung « Poesie aus dem Tagebuch eines menschlichen Ungetüms » enthält leicht poetische Kommentare über Liebe, Würstchen, Leute und Zitronen.

Sophia Süßmilch ist Meisterschülerin der Bildhauerei, arbeitet mit Fotografie, Video, Malerei, Skulptur, Performance und Literatur. Im Konflikt zwischen Qualität und Quantität, mit ironischer Distanz und aggressiver Nähe verhandelt sie ein weites Feld an Themen im Modus der Hoffnung und des Humors, mal eskapistisch, mal wütend – ein Aufatmen aus schweren, notwendigen Diskursen: Poesie und Anarchie der Idiotie.Das Scheitern als Prinzip der Hoffnung zwischen Gleichzeitigkeiten und Ungleichgewichten. So gibt es zumindest ein schönes Scheitern: alles wollen, nichts können. Weitermachen als Widerstand. Das Pfeifen im Wald.

Sara Gómez, 1982 als Deutsche und Chilenin am Ammersee geboren, ist freie Autorin und feministische Selbstverteidigungstrainerin. In Hildesheim Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis studiert, veröffentlicht sie Hörspiele, Prosa und Lyrik, wofür sie u.a. 2015 den Wartholz Literaturpreis bekam. Seit 2021 ist sie Teil des feministischen Autor*innen-Kollektiv wepsert. Ihr Gedichtband «GESCHLACHTETE GLETSCHER » wurde 2021/22 beim scaneg Verlag München veröffentlicht und für dessen « Temperament, Vehemenz, Aufbegehren und die Thematiken der Intersektionalität » hervorgehoben.

Das Gespräch von Sophia Süßmilch und Sara Gómez wird moderiert von Emily Jeukens:
Emily Jeuckens ist nachts Autorin und tagsüber Projektkoordinatorin in der was-mit-Medien-Branche. 2022 gewann sie den Förderpreis der Wuppertaler Literatur Biennale für ihre Kurzgeschichte « Das Gesicht im Kaffeesatz. » Sie ist alt genug, um sich an das LOCH noch als Bücherschiff zu erinnern und hat sich mittlerweile zwischen Köln, Berlin und dem Bergischen Land eingependelt.

Thorsten Krämer veröffentlicht seit 25 Jahren Bücher. Als Popliterat a.D. kooperiert er zuletzt vermehrt mit bildenden Künstler*innen und arbeitet mit verschiedenen Medien. Zusammen mit Olaf Lenz organisiert er im LOCH die offene Lesebühne Lesenova. Seine jüngsten Veröffentlichungen sind « Schwankungen der Füllhöhe »(Gedichte, Elif 2020), « Meine Büchnerpreisreden » (Prosa, yeh.de 2022). Im Herbst erscheint bei Elif sein neuer Gedichtband « Momente ». 

Shane Anderson ist der Autor von After the Oracle, Or: How The Golden State Warriors’ Four Core Values Can Change Your Life Like They Changed Mine (Deep Vellum). Er ist der Übersetzer von The Great Nowitzki (Norton) und hat auch eine Reihe von zeitgenössischen deutschen Dichter*innen übersetzt (Elke Erb, Marcel Beyer, Ulf Stolterfoht und viele andere). Seine Veröffentlichungen sind an verschiedenen Stellen online und in gedruckter Form zu finden. Er ist leitender Redakteur bei 032c und lebt in Wuppertal.

Jennifer de Negri lebt in Köln, veröffentlicht Lyrik und Prosa. 2021 erschien ihr Lyrikband Triebe klimatischer Verhältnisse im SUKULTUR Verlag. Sie studierte Theaterregie und aktuell postgradual Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien Köln. 2022 war sie Postpoetry.NRW-Preisträgerin. Bis Ende Juni ist sie noch Writer in Residence am Center for Literature in Münster. Neben ihrer Arbeit als Autorin ist sie Co-Initiatorin der queer-feministischen Lese- und Gesprächsreihe [OHNE PRONOMEN] in Köln und wurde dieses Jahr in die Jury der Kulturförderung der Stadt Kempten (Allgäu) berufen.

Simone Scharbert, 1974 in Aichach geboren, hat Politikwissenschaft, Philosophie & Literatur in München, Augsburg und Wien studiert, anschließend in Politikwissenschaft promoviert; lebt und arbeitet als freie Autorin und Dozentin in Erftstadt. Ihr Schreiben fokussiert gesellschaftliche Randgebiete, insbesondere aus frauengeschichtlicher Perspektive. Für « ALICE SCHREIBEN » wurde sie mit einem der Lyrikpreise Feldkirch ausgezeichnet, « Rosa in Grau » (edition AZUR/Voland & Quist 2022) mit einem Arbeitsstipendium des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW, aktuell mit einem Jahresstipendium der Kunststiftung NRW.


Rasmus Zschoch ist Komponist und Musikproduzent, lebt in Wuppertal, sammelt Fotografien von Pferden und liebt die japanische Küche. Multidisziplinär arbeitend mischt er analoge Klangquellen mit digitaler Bearbeitung und Effekten, klassisch inspirierte Melodien und Harmonien mit augenblicklichen und zufälligen Geräuschen. Kontaktmikrofone, selbstgebaute Instrumente, Spielzeug, Gitarre und Klavier gehören zu seinem ständig wechselnden Equipment. Als Musikproduzent arbeitet er für verschiedenste Künstler*innen, für Werbung, Funk und Fernsehen. Als « Rasmes »macht er zudem Remixe und Videos im Internet.

Felix-Emeric Tota, geboren in der Sozialistischen Republik Rumänien, versteht vieles nicht und sieht deswegen genau hin. Er kann ein paar Seemannsknoten und Pfannkuchen in der Luft umdrehen. The Early Years in Wuppertal verbracht, immer mit dem Anspruch, die ganze Wahrheit und die hundertprozentige Liebe zu finden. Er schreibt mit zunehmendem Ärger an seinem Debütroman, für die F.A.Z., der Freitag, jetzt.de und nuschelt als freier Redakteur für Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur. Er lebt in Berlin, hat mit dem Rauchen aufgehört, vermisst es jeden Tag und würde gerne einmal in der Antarktis einen Schneeball werfen.

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