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Dietrich Rauschtenberger – Texte, Schlagzeug, Saxofon
Klaus Harms – Kontrabass, Gitarre, Percussion

Die Kunst des Übergangs
Dietrich Rauschtenberger stellt sein neues Buch vor:

Ich stand total auf Bebop. So hieß der neue Jazz. Bebop! Das war meine Musik. Meine
Helden waren Charlie Parker, Max Roach, Art Blakey, Miles Davis. Ich ließ mir ein
komisches Bärtchen wachsen, kaufte mir ein Hawaii-Hemd und eine Baskenmütze und setzte
auch nachts eine Sonnenbrille auf wie ein richtiger Bebop-Musiker. Bebop war der letzte
Schrei. Aber im Grunde wusste ich nicht, wie’s ging. Ich konnte nur den Rhythmus spielen.
Das war aber auch alles. Von der harmonischen Struktur des Bebop hatte ich keine Ahnung.
Wenn man es lernen wollte, musste man die Jazz-Platten nachspielen. Aber jetzt spiel du mal
so eine schwierige Musik wie Bebop nach, wenn du noch gar nicht richtig spielen kannst.
Außerdem war Nachspielen sowieso nicht mein Ding. Ich konnte machen, was ich wollte, es
wurde immer was anderes daraus.

Klaus Harms ist ein Kind der Wuppertaler Nordstadt. Frühe musikalische Einflüsse durch
die Beatszene im Tal. Schülerband, Studentenband. Studium der Theologie, Pädagogik und
Psychologie. Es folgt der Wechsel von der Gitarre zum Kontrabass. Prägende Erfahrungen
mit Heinz Thor, Peter Kowald, dem er bis zu dessen Tod verbunden war, Haro Eller. Nach
einigen Jahren Jazz und Klezmer die Hinwendung zur Weltmusik und schließlich zur freien
Improvisation. Die richtungweisende Begegnung mit Markus Stockhausen öffnet die Tür zur
intuitiven Musik, der sich Klaus Harms seitdem widmet. Instrumente: Kontrabass, Gitarre,
Daxophon, Gongs.

Dietrich Rauschtenberger begann in den 50er Jahren Schlagzeug zu spielen, zuerst in Show-
und Jazzkapellen. 1960 gründete er Peter Brötzmann und Peter Kowald ein Trio, das als eine
der ersten Gruppen in Europa Freejazz spielte. Aktuell improvisiert er am Schlagzeug mit
Eugen Egner und Dietmar Wehr im Trio Gorilla Moon und am Saxofon im Wuppertaler
Improvisations-Orchester. Er hat Kurzgeschichten und Romane geschrieben. Sein Theater-
Solo „Die Kunst ein Schlagzeug aufzubauen“ spielte er von 2002 bis 2012.

Elmar Petzold